
Frühlingserwachen im Südlichen Allgäu: Goldgelbe Löwenzahnblüten, überragt vom weißblauen Himmel und umrahmt von den Gipfeln der Ostallgäuer Alpen mit letzten Schneefetzen.
Im Honigdorf Seeg ist der Frühling eingekehrt. Nicht nur wir Allgäuer „erwachen“, sondern auch die Natur zeigt uns, wie beeindruckend es jedes Mal wieder ist, mit welcher Geschwindigkeit plötzlich alles grünt und blüht. Und für unsere Honigbienen breitet sich hier im Südlichen Allgäu eine prächtige „Festtafel“ aus, von der ich Ihnen heute erzählen möchte.

Wärme + Wasser = Wachstum: Ein Regenbogen überspannt den Seeger Dorfanger, wo am Bienen-Erlebnispfad die „geweckte“ Natur wunderbar zu beobachten ist.
Schon seit Ende Februar sind die Bienen fleißig unterwegs, denn der Winter war relativ mild und den ersten Nektar konnten sie schon sammeln: Dabei ist die Sal-Weide – bei uns Einheimischen auch Palmkätzchen genannt – eine der ersten Futterpflanzen für die Bienen. Aber auch Krokusse, Narzissen und Buschwindröschen werden angeflogen.
Und jetzt beginnt natürlich auch die Löwenzahnernte. Wir hier im Honigdorf Seeg hoffen, dass es dieses Jahr eine ertragreiche Ernte wird. Denn der Löwenzahnhonig ist eine Spezialität aus dem Südlichen Allgäu, und es gibt viele Gäste und selbstverständlich Einheimische, die sich schon auf diesen speziellen Honig freuen, der – wie alles andere auch – natürlich Geschmackssache ist.
In diesen Tagen war ich auf unserem Bienen-Erlebnispfad unterwegs, um mich auf die kommenden Führungen vorzubereiten. Und ich habe ein paar Fotos gemacht, damit Sie sehen können: Es wird Frühling im Honigdorf.
Die Führungen mit mir starten immer donnerstags um 10 Uhr, den ganzen Sommer hindurch, wenn sich bis zum Vortag um 12 Uhr genug Teilnehmer in unserer Seeger Tourist-Information angemeldet haben (Tel. 08364/983033). Auch Führungen zu anderen Terminen sind nach Vereinbarung möglich.
Eine Neuigkeit gibt es außerdem: Auf der ehemaligen „Schulwiese“ vor dem Heimatmuseum und der Erlebnisimkerei, direkt hinter unserem Bienenhaus, werden wir jetzt eine Wildblumenwiese säen. Dazu mussten wir die ganze Wiese erst einmal auffräsen, denn wir brauchten den passenden Untergrund, damit nicht alles gleich wieder zuwächst. Viele ehrenamtliche Helfer helfen hier mit, schließlich soll es ja überall blühen in unserem Honigdorf.
Durch die Aktion „Unser sauberes Ostallgäu blüht auf!“, organisiert von einigen Imkern im Landkreis, vom Landratsamt und vom Amt für Abfallwirtschaft, entstanden im Jahr 2013 mehr als 15.000 Quadratmeter Wildblumenwiesen. Wir als Honigdorf nehmen das Thema gerne auf und beteiligen uns.
Einiges haben wir schon gesät, zum Beispiel im Schulgarten unserer Grundschule und auf weiteren kleinen Flächen. Wenn wir jetzt auch noch die große Wiese am Heimatmuseum erblühen lassen, finde ich es umso schöner.
Es gibt bei uns im Honigdorf außerdem auch die Aktion „Der flotte Bienenkasten“. In Blumenkästen werden lauter insektenfreundliche Pflanzen eingesetzt. Zur Bepflanzung eignen sich viele mehrjährige Stauden, vor allem aus der nektar- und pollenspendenden Familie der Lippenblütler.
Unter denen gibt es außerdem viele geschätzte Küchenkräuter, die nicht übermäßig groß werden und durchwegs sehr hübsch blühen. Beispiele sind Lavendel, Thymian, Dost, Bohnenkraut, Salbei, Ysop oder Pfefferminze. Schnittlauch passt, wenn er blühen darf, ebenfalls in dieses Sortiment, genauso auch die gelb blühende Weinraute. Gerade hier im Honigdorf Seeg achten wir darauf, dass wir unsere Bienen so oft wie möglich unterstützen. Die oben genannten Kräuter sind da eine einfache und zugleich sehr nützliche Möglichkeit.

Der große Bottich mit den blühenden Küchenkräutern im Sommer 2013. Zur Honigdorf-Eröffnung durfte ich (links im Bild) „Ihre Majestät“ die Bayerische Honigkönigin führen.
Wussten Sie eigentlich, dass ohne die Biene nichts läuft? Denn kein Essen ohne Bienen! Besonders in der Landwirtschaft werden die Bienen als Bestäuber gebraucht – nach Rind und Schwein ist die Honigbiene das drittwichtigste Nutztier überhaupt. Sie bestäubt fast 75 Prozent aller Nutzpflanzen. Ohne Bienen gäbe es keine Äpfel, Kirschen und Birnen. Selbst bei Raps, der vom Wind bestäubt wird, bringen Bienen 20 Prozent mehr Ertrag.
Wenn Sie darüber noch mehr erfahren möchten, besuchen Sie uns im Honigdorf und schauen sich unseren Bienen-Erlebnispfad an. Da gibt es wirklich etwas zu sehen und auszuprobieren – auch mit Kindern, denn auf dem Weg gibt es wie oben schon erwähnt den „Seebiene“-Spielplatz.
Ab sofort bieten wir wieder unsere Führungen an, jeden Donnerstag um 10 Uhr. Dann gehen wir mit Ihnen zusammen durch unser Honigdorf, zeigen Ihnen alles und beantworten gerne Ihre Fragen. Wir freuen uns auf alle Honig- und Bienenfreunde!
Ihre Renate Carré
Ein schöner Artikel mit tollen Bildern, macht richtig Laune, die Welt der Bienen zu entdecken.
Wunderbarer Artikel mit bezaubernden Bildern. Das Honigdorf ist einen Ausflug wert.
Die Führung auf dem Bienen-Erlebnispfad oder auch in der Erlebnisimkerei Seeg ist für Groß und Klein ein super Erlebnis. Ein Besuch lohnt sich! Es gibt tolle Sachen zu entdecken, die man mit Sicherheit noch nicht von der Biene wusste.